Fraktionsgrün // LSBTIQ*-Diskriminierung entschieden entgegenstellen

Grüne Erftstadt beantragen Maßnahmenpaket zur Solidarität mit queeren Menschen

Jährlich ist der Juni der sogenannte Pride-Month, der Monat, in dem queeres Leben gefeiert wird. Pünktlich zu Beginn dieses Monats beantragt die grüne Ratsfraktion in Erftstadt ein Maßnahmenpaket mit sieben Punkten, die für eine stärkere Solidarität mit der LSBTIQ*-Community sorgen sollen. LSBTIQ* steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans-, intergeschlechtliche und queere Menschen. „Das Entgegenstellen gegen Diskriminierung ist eine Aufgabe für alle Ebenen, daher gehört es auch auf das kommunalpolitische Tableau“, erklärt Christian Schubert, der als Parteivorsitzender und Fraktionsgeschäftsführer der Erftgrünen diesen Antrag federführend einbrachte. Der Antrag enthält unter anderem das Hissen von Regenbogen-Flaggen, das Informieren über den jährlichen Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit, den Stonewall-Gedenktag und den Coming-Out-Tag sowie das Aufstellen von zehn Regenbogenbänken.

In der Antragsbegründung werden Studien zitiert, die auf eine gestiegene Hasskriminalität aufgrund der sexuellen Orientierung oder die Angst vor der Reaktion der eigenen Familie oder des Umfeldes im Zuge des Coming-Outs hinweisen. „Die Diskriminierung von queeren Menschen ist real. Dass die Suizidrate von Transgender-Jugendlichen fast um das Sechsfache höher liegt im Vergleich zu heterosexuellen Jugendlichen, ist ein unhaltbarer Zustand. Es ist unsere historische Verantwortung, dass sich queere Menschen willkommen und wohl fühlen können“, kommentiert Schubert. Daher soll nach Wunsch der Grünen Sichtbarkeit ein erster Schritt sein. Über ein Berichtswesen sollen sich Politik und Verwaltung jährlich mit der Anti-Diskriminierung beschäftigen. Außerdem soll die Verwaltung unter der Berücksichtigung von verkehrstechnischen Fragen das Errichten von drei Regenbogen-Zebrastreifen, wie es sie in Salzburg, London oder San-Francisco bereits gibt, prüfen. „Diese Maßnahmen werden die Diskriminierung nicht beenden, aber es ist die Möglichkeit, einen guten Grundstein zu legen“, betont die grüne Fraktionsvorsitzende Stephanie Bethmann. „Ich hoffe auf eine breite Zustimmung. Wir brauchen ein klares Bekenntnis, dass Erftstadt eine tolerante, bunte und weltoffene Stadt ist“, ergänzt Parteivorsitzende Tina Conrady.

Nach oben scrollen