VERKEHRSRAUM FAIR TEILEN – Unterwegs mit neuen Ideen

Die Mobilität verändert sich sehr stark und muss sich im Zeichen des Klimawandels noch viel stärker wandeln. Dem muss die Infrastruktur der Stadt Rechnung tragen. Nnotwendig ist eine Wende: Weg vom motorisierten Individualverkehr (MIV) hin zum öffentlichen Nahverkehr und Fahrrad.

Die städtische Verkehrsinfrastruktur muss ermöglichen, dass alle Bürgerinnen und Bürger unabhängig von der Wahl des Verkehrsmittels sicher, komfortabel und zügig ihr Ziel erreichen können. Dafür brauchen wir ein umfassendes Verkehrskonzept. Dabei muss der Grundsatz gelten: Fließender vor ruhendem Verkehr, das heißt Fuß- und Radwege genießen Vorrang vor Parkplätzen.

Was wir vorhaben

Öffentlicher Personennahverkehr: Durch Gespräche mit der Bahn wollen wir eine Verdichtung des Taktes zu den Stoßzeiten (RE22, RB24) sowie eine Verlängerung der Betriebszeiten (insbesondere am Wochenende) erreichen. Für die REVG-Busse streben wir die Optimierung des Netzes (Linienführung, Takt, Fahrtzeiten) sowie des Schulbusverkehrs an. Zu einer besseren Anbindung an die Nachbarkommunen sollen Expressbuslinien zum Bahnhof Brühl und zur KVB­-Haltestelle Hürth­-Hermülheim eingerichtet werden. Die Stärkung des innerörtlichen Nahverkehrs soll z.B. durch zusätzliche On­-Demand-Busse erreicht werden. Diese sollen möglichst klimaneutral betrieben werden.

Fahrrad und Fußgänger: Das Fahrrad muss endlich als ein zum motorisierten Individualverkehr (MIV) gleichberechtigtes Verkehrsmittel anerkannt, die dafür erforderliche Infrastruktur dringend gefördert werden. Dazu muss ein Verkehrswegeplan erstellt und zügig umgesetzt werden. Dieser muss Fahrradmagistralen in den Ortslagen ausweisen, die sowohl vom Autoverkehr als auch vom Fußgängerverkehr baulich getrennt sind. Auf diesen „Fahrradhauptstraßen“ hat der Radverkehr Vorrang: Diese sollen parallel zu den Durchgangsstraßen verlaufen, beleuchtet sein und möglichst keine Umwege enthalten. Der beschlossene Radschnellweg nach Köln muss endlich umgesetzt werden.

Den Zustand sowie die sicherheit von allen vorhandenen Rad­ und Gehwegen gilt es kontinuierlich zu überprüfen und zu verbessern. Für das Wegenetz möchten wir eine lückenlose Beschilderung und Beleuchtung. Das geplante Rad­sharingsystem muss auf weitere Orte ausgeweitet werden und Lastenräder umfassen.

PKW-LKW-Verkehr: Unser langfristiges Ziel ist, PKW- und LKW­-Fahrten so weit wie möglich überflüssig zu machen. Dazu müssen andere Fortbewegungsmittel (ÖPNV, Fahrrad) im Vergleich zum Auto in den innerörtlichen Lagen attraktiver werden. Dazu sollen die Masterpläne Liblar und Lechenich zügig umgesetzt und fortgeführt, weitere Masterpläne in anderen Orten erarbeitet werden. Ortszentren sollen zukünftig möglichst frei von motorisiertem Verkehr (fließend und ruhend) und mit viel Grün gestaltet werden. das erhöht die Attraktivität und die Lebensqualität.

Alle Ortslagen wollen wir verkehrsberuhigt gestalten: Es muss nicht nur verboten, sondern auch durch bauliche Maßnahmen (z.B. „Berliner Kissen“) unmöglich gemacht werden, Wohngebiete vor allem in der Nähe von Schulen und Kindergärten mit mehr als 30 km/h zu durchfahren. Insbesondere rund um Schulen sind Maßnahmen zur Eindämmung des Problems des Bring- und Abholverkehrs („Elterntaxis“) nötig: Starke Geschwindigkeitsbeschränkungen, Einrichtung von Elternhaltestellen, temporäre Sperrungen einzelner Straßen oder Abschnitte (z.B. die Poststraße in Liblar und die Dr.-Josef-Fieger­strasse in Lechenich), regelmäßige intensive Aufklärungskampagnen, Anregung von Lauf­/Fahrradgruppen bzw. einer „Abhol-­App“ zur Bildung von Fahrgemeinschaften.

Der LKW-Durchgangsverkehrs soll weitestgehend aus den Ortslagen ausgeleitet werden. Insbesondere die Ortsdurchfahrten Dirmerzheim, Friesheim, Kierdorf und Köttingen leiden unter massivem LKW­-Verkehr. Damit verbunden ist eine Verschlechterung der Sicherheit, insbesondere für Kinder, sowie Abnahme der Lebensqualität.

Die Einrichtung eines intelligenten Car­sharing­systems soll durch die Stadt unter­ stützt werden. Dies soll auch Transporter beinhalten. Das gilt auch für die Förderung der E­-Mobilität, z.B. durch Errichtung eines dichten Netzes von Ladesäulen.

Wichtig ist uns die Einführung eines VRS-E-Ticket, das eine kostengünstige (30 bis 40 €/ monatlich) Nutzung des gesamten VRsS-Netzes ermöglicht, und auch die zu schaffenden On-Demand-Busse einschließt. Einzeltickets sollen innerhalb Erftstadts 1 € pro Fahrt kosten.

Wir setzen uns ein für

  • Sicherheit der Verkehrswege, vor allem der Schulwege, als oberste Priorität
  • Mehr ÖPNV, Optimierung der vorhandenen Bus-­ und Bahnlinien und Errichtung eines kostengünstigen On-Demand­-Busses
  • Ein lückenloses und übersichtliches Radwegenetz, um den Anteil des Radverkehrsvon 12 % auf 25 % zu erhöhen
  • Vernetzte Mobilität: Alle Bürgerinnen und Bürger sollen unabhängig vom Verkehrs­mittel sicher, bequem und zügig zum Ziel kommen
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