Pressemitteilung der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Ortsverband Erftstadt
Erftstadt, 19.02.2025
Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Erftstadt hat mehrheitlich für den Ersatzbau des Hallenbads Lechenich in Form eines Modulbads gestimmt. Gleichzeitig gab es innerhalb der Fraktion Stimmen, die sich aufgrund der unklaren Finanzierung gegen den sofortigen Start des Projekts ausgesprochen haben.
„Das Hallenbad Lechenich ist für Schulen und Vereine unverzichtbar. Der Schwimmunterricht ist eine Pflichtaufgabe der Stadt, und ohne ausreichende Wasserflächen gefährden wir die Schwimmfähigkeit von Kindern und Jugendlichen“, betont Fraktionsvorsitzende Stephanie Bethmann. „Auch für den Reha- und Seniorensport ist das Hallenbad von großer Bedeutung. Die ehrenamtliche Arbeit der Vereine, die diesen Sport- und Schwimmunterricht ermöglichen, ist von unschätzbarem Wert. Ohne ihr Engagement wäre Schwimmenlernen in Erftstadt kaum in diesem Umfang möglich.“
Die Dringlichkeit der Entscheidung war allen bewusst. Das bestehende Hallenbad ist stark sanierungsbedürftig, nicht barrierefrei und entspricht in technischer Hinsicht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Sollte es kurzfristig ausfallen, hätte das gravierende Folgen für den Schul- und Vereinssport in Erftstadt. „Der Ersatzbau muss zügig vorangetrieben werden, um die Sportmöglichkeiten und die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten“, so Bethmann weiter.
Gleichzeitig gab es innerhalb der Fraktion nachvollziehbare Bedenken hinsichtlich der finanziellen Tragfähigkeit des Projekts. „Ich erkenne den dringenden Bedarf an Schwimmflächen uneingeschränkt an“, erklärt Ratsmitglied Tina Conrady, die gegen den Beschluss gestimmt hat. „Doch in der finanziellen Lage unserer Stadt ist es unerlässlich, eine solche Entscheidung auf einer belastbaren Grundlage zu treffen. Ein endgültiges Finanzierungskonzept liegt noch nicht vor, und die Frage, wie dieses Millionenprojekt solide und langfristig finanziert wird, bleibt offen.“
Mitte März soll ein detailliertes Finanzierungskonzept vorgelegt werden. „Ich hätte mir gewünscht, diese Entscheidung erst auf Grundlage dieser Zahlen zu treffen. Eine Wartezeit von nur vier Wochen hätte sich nicht entscheidend auf den weiteren Verlauf ausgewirkt, hätte aber eine fundierte Entscheidung ermöglicht. Eine frühzeitige Ausschreibung birgt das Risiko, dass später keine Korrekturen mehr möglich sind“, so Conrady weiter.
Letztlich fiel die Entscheidung innerhalb der Fraktion nicht einstimmig aus. Vier Mitglieder stimmten für den Beschluss, zwei dagegen, eine Person enthielt sich. Dabei wurde deutlich, dass sich alle Grünen einig sind, dass Erftstadt das Hallenbad braucht – die Differenz lag in der Bewertung des richtigen Zeitpunktes für den Beschluss.
„Wir respektieren die Bedenken derer, die sich mit der Finanzierung schwergetan haben“, so Stephanie Bethmann abschließend. „Diese kritische Haltung ist wichtig, und wir nehmen die offenen Fragen ernst. Unsere Fraktion wird das Projekt weiterhin genau begleiten und darauf drängen, dass eine tragfähige und sozialverträgliche Finanzierung sichergestellt wird.“